Vermischtes

Strafrechtler nennt Kreuzfahrtbusiness "Eldorado für Mordgetriebene"

GDN - Der Strafrechtler und TV-Anwalt Alexander Stevens hält das Kreuzfahrtbusiness für "ein Eldorado für Mordgetriebene". Das sagte Stevens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Nach Erfahrung des Juristen seien die Reedereien bei Unglücken an Bord kaum bereit, mit Ermittlungsbehörden zu kooperieren. "So wenig Informationen wie möglich dringen nach außen, alles wird auf ganz kleiner Flamme gekocht", erklärte Stevens. Auf eine Mithilfe durch andere Passagiere in Form von Durchsagen werde meist verzichtet, um Unruhe unter den Gästen zu vermeiden. Bei 99 Prozent aller Fälle, in denen Menschen über Bord eines Kreuzfahrtschiffs gingen, würden die Opfer nie gefunden, sagte der Jurist. "Es gibt also nur selten eine Leiche und noch seltener jemanden, der sich ernsthaft darum bemüht, diese zu finden." Dabei spiele auch die Herkunft der Schiffe eine Rolle: "Viele dieser Schiffe fahren nicht unter deutscher Flagge. Sie sind in Ländern registriert, die es mit allgemeinen rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht so genau nehmen. Die Behörden zeigen kein Interesse an Ermittlungen." Jedes Jahr verschwinden laut Stevens etwa 13 Menschen auf Kreuzfahrtschiffen. Häufig gibt es auf einem weitläufigen Schiff weder Zeugen, noch Kameraaufzeichnungen.
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