Politik

FDP-Chef Lindner will in die nächste Regierung

FDP auf dem Vormarsch


Lindner - ein sympathischer Politiker (Quelle: FDP-NRW Wahlplakat)
GDN - Bei der letzten Regierungsbildung ließ Lindner das Jamaika-Bündnis platzen. Zu wenige Inhalte der FDP wären bei einer angestrebten Regierungsbeteiligung zum Tragen gekommen.
Lindner privat
Quelle: Screenshot Youtube
Nachdem die Kanzlerin ihren Verzicht auf den Parteivorsitz öffentlich erklärt hat, gilt Angela Merkel bei vielen als Kanzlerin auf Abruf. Ein Jahr später, nachdem Lindner nein zu einer Regierungsbeteiligung öffentlich erklärt hat, dreht sich das Blatt für die FDP nun für einen neuen Anlauf. Die FDP ist nun bereit für eine möglichst rasche Regierungsbildung - jedoch ohne Merkel als Kanzlerin. Im Interview mit dem “Stern“ sagte Lindner: “Es ist etwas ins Rollen gekommen“, sagte er über das Jahr, das seit dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen für ein Bündnis aus Union, Grüne und FDP auf Bundesebene vergangen ist. Damals sei klar gewesen, dass mit Angela Merkel keine Regierungsbeteiligung möglich gewesen sei. Jetzt ändere sich die Konstellation (Quelle: Spiegel Online).
Weiter erklärt Lindner dem “Stern“: “Wir wollen ran.“ Der 39-Jährige Lindner geht damit offiziell den Weg, den politische Beobachter seit Wochen vorhergesagt haben. Nach Merkels Abtritt als Bundeskanzlerin dürfte für die FDP eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit bestehen, bei der nächsten Regierungsbeteiligung ein integrales, politisches Comeback zu gelingen. Die Karten werden neu gemischt sein und die FDP wird unbefleckt an einer Regierungsbeteiligung dann teilnehmen können, wenn der politische Umgang zueinander und miteinander wieder die Würde erhält, die es auch verdient.
Lindner
Quelle: FDP
Ein Jamaika-Bündnis, wie es in Schleswig-Holstein seit eineinhalb Jahren erfolgreich besteht, scheint auf Bundesebene wieder denkbar. Abgeordnete der FDP und Grüne treffen sich seit einiger Zeit schon in einem Gesprächskreis. Die Grünen-Spitze äußerte sich zuletzt jedoch skeptisch. Lindner erklärt weiter im “Stern“: Die Gesprächsbereitschaft der Liberalen hängt davon ab, dass ein echter Aufbruch möglich werde. Die Parteien müssten jedoch auch willig sein, fair miteinander umzugehen. Lindner erklärt: “Wenn man gut regieren kann, darf man das Land nicht den Falschen überlassen.“ Seinen Ausstieg aus den Jamaika-Verhandlungen im November 2017 verteidigt Lindner erneut. Merkels Taktik sei es gewesen, “die Grünen auf Dauer für das bürgerliche Lager einzukaufen", sagte Lindner dem “Stern“. “Die Zeche sollten wir zahlen.“
In einem WDR-Interview betonte er, eigene liberale Überzeugungen seien zu kurz gekommen. “Es war die Abwägung zwischen zwei schlechten Alternativen. Für die weniger schlechte haben wir uns entschieden.“ (“¦) “Hätte die Partei dem Bündnis zugestimmt, wäre er heute ein politischer Zombie.“
Christian Lindner und seine FDP genießen bei vielen Wählern ein großes Vertrauen, weil sie den Mut gehabt haben, ihre politischen Prinzipien nicht zu verraten, nur um an die Macht zu kommen. Verantwortungsvolles Handeln spiegelt sich nicht nur in einer vermeintlichen Regierungsbeteiligung wieder, sondern eben auch dann, wenn sich feststellen lässt, dass die Interessen, Sorgen und Nöte der Bundesbürger vermutlich kein Gehör in einer amtierenden Regierung an Resonanz wiederspiegelt. Letzteres zeigen klar und deutlich die Wahlergebnisse.
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